kurze Andachten für kleine Leute*
Faktencheck – was sagt die Bibel?

Faktencheck – was sagt die Bibel?

Im Faktencheck möchten wir ein paar Mythen anhand der Bibel überprüfen. Heute gibt es viele Dinge, die in Verbindung mit biblischen Geschichten weitergegeben werden, die in Gottes Wort nicht zu finden sind. Diese „Beiwerke“ können uns prägen, je länger und öfter wir sie hören. Am Ende speichern wir falsche Bilder ab, die wir vielleicht für „biblisch korrekt“ halten. Um das zu vermeiden, müssen wir die biblischen Berichte genau weitergeben. Mögliches „Beiwerk“ zur kindgerechten Ausschmückung sollte dabei wesentliche Dinge nicht anders, oder gar falsch darstellen.
Wenn ihr die Inhalte altersgerecht weitergeben möchtet, könnt ihr die „Faktenchecks“ als Denkanstöße nutzen.

Gerne nehmen wir eure Anregungen entgegen! Schreibt uns an redaktion@andachten-fuer-kleine.de.


Häufig hört man, dass der Baum, von dem Adam und Eva nicht essen durften, in der Mitte des Garten Eden stand. Gucken wir, was der Bibeltext über den Baum sagt: „Und Jahwe Gott ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.“ (1. Mose 2,9 (Elb)) – Hier werden zwei besondere Bäume erwähnt, aber nur von dem Baum des Lebens wird explizit gesagt, dass er in der Mitte des Gartens stand. Der „verbotene Baum“, der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen stand vielleicht in der Nähe.
In einer weiteren Stelle heißt es: „Und Jahwe Gott gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach belieben essen, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen.“ (1. Mose 2,16.17 (Elb)) – Hier wird der Baum erwähnt, ohne Beschreibung, wo genau der Baum steht.
Eine dritte Bibelstelle wollen wir uns noch anschauen: „Und die Frau sprach zu der Schlange: Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir; aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt.“ (1. Mose 3,2.3 (Elb)) – Eva sagt, dass der verbotenen Baum in der Mitte des Gartens stehen würde. Außerdem dürften sie die Frucht noch nicht einmal anfassen. Hatte Eva recht? Nein! Die anderen Stellen zeigen, dass Gott nur das Essen von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen verboten hatte.
Vielleicht standen der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen nahe beieinander. Aber direkt in der Mitte des Gartens stand der Baum des Lebens – von diesem Baum hätten Adam und Eva essen dürfen.

Der Baum von dem Adam und Eva nicht essen durften hatte einen besonderen Namen: Es war der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Nur welche Frucht konnte man von diesem Baum pflücken? War es ein Apfel, was heute oft gesagt wird und auch in manchen Bildern gezeigt wird?
Im ersten Buch Mose lesen wir: „Und Jahwe Gott ließ allerlei Bäume aus der Erde hervorsprießen, lieblich anzusehen und gut zur Nahrung, und auch den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. … Und Jahwe Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre. Und Jahwe Gott gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben! … Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre, … und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab davon auch ihrem Mann, der bei ihr war, und er aß“ (1. Mose 2,9.15-17;3,6) (Sch))
Der Bibeltext spricht nur davon, dass von allen Bäumen das Essbare genommen werden durfte. Am Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen waren es Früchte – allerdings schweigt Gottes Wort darüber, welche Frucht es tatsächlich war. Also bleiben wir einfach bei „Frucht“ und lassen den Apfel „Apfel“ sein.

Zu jeder Weihnachts- bzw. Krippengeschichte gehören die heiligen drei Könige. Sie kommen aus einem fernen Land und bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe (Matthäus 2,11). Waren es drei (heilige) Könige? Der Evangelist Matthäus berichtet (lies Matthäus 2,1-12): „Als aber Jesus in Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Magier (Orientalische Sternkundige und Priester) vom Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als aber der König Herodes es hörte, wurde er bestürzt und ganz Jerusalem mit ihm.“ (Matthäus 2,1-3 (Elb)) „Dann rief Herodes die Magier heimlich zu sich und erfragte von ihnen genau die Zeit der Erscheinung des Sternes; und er sandte sie nach Bethlehem […] Sie aber zogen hin, als sie den König gehört hatten. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und oben über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war.“ (Matthäus 2,7-9 (Elb)) – der biblische Text nennt keine Zahl, wir erfahren also nichts über die Größe der Reisegruppe. Vielleicht war es sogar eine viel größere Gruppe, weil neben Herodes ganz Jerusalem bestürzt war – die Ankunft der Männer verursachte wohl ein gewisses Aufsehen.
Die Männer werden als Weise oder Magier, d. h. Sternkundige bezeichnet – nirgends ist die Rede von Königen.

Waren eigentlich die Magier (oder Weisen, Sternkundige) an der Krippe? Dieser Frage müssen wir nachgehen, weil in nahezu jeder Weihnachtsgeschichte die Männer vorkommen. Den Bericht zu den Weisen aus dem Morgenland finden wir in Matthäus 2,1-18. Dort heißt es: „Als aber Jesus in Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Magier vom Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als aber der König Herodes es hörte, wurde er bestürzt und ganz Jerusalem mit ihm; und er versammelte alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Sie aber sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; […] Dann rief Herodes die Magier heimlich zu sich und erfragte von ihnen genau die Zeit der Erscheinung des Sternes; und er sandte sie nach Bethlehem […] Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und oben über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war. Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude. Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben dar: Gold und Weihrauch und Myrrhe. […] Da ergrimmte Herodes sehr, als er sah, dass er von den Magiern hintergangen worden war; und er sandte hin und ließ alle Knaben töten, die in Bethlehem und in seinem ganzen Gebiet waren, von zwei Jahren und darunter, entsprechend der Zeit, die er von den Magiern genau erfragt hatte.“ – Zur Geburt Jesu ist der Stern erschienen und wurde im Morgenland von den Sternkundigen gesehen. Daraufhin sind sie nach Jerusalem gezogen. Die Reise mag einige Monate gedauert haben. Aufgrund der großen Entfernung konnten sie kaum das neugeborene Kind in der Krippe besucht haben. Diese Annahme unterstreicht auch die Tatsache, dass Herodes alle Jungen von zwei Jahren und jünger töten ließ, entsprechend der Zeitangabe, die die Magier selbst gemacht haben.
Ein weiterer Hinweis ist der Ort, wo die Sternkundigen das Kind fanden – in einem Haus. Zur Zeit der Geburt Jesu war kein Platz in der Herberge (s. Lukas 2,7)! Jetzt aber war die Familie in einem Haus in Bethlehem. Normal lebten Joseph und Maria im Norden in Nazareth. Dorthin sind sie kurz nach der Geburt Jesu zurückgekehrt, nachdem sie ihre Verpflichtungen nach dem Gesetz erfüllt hatten (s. Lukas 2,39). Zum jährlichen Passahfest sind sie nach Jerusalem gekommen (s. Lukas 2,41) und haben in dieser Zeit vermutlich in einem Haus in Bethlehem gewohnt. Wahrscheinlich waren die Weisen zu diesem Zeitpunkt nach Israel gekommen und haben das Kleinkind Jesus (zwischen 1 und 2 Jahre alt) in Bethlehem angetroffen.


„Halte fest das Bild gesunder Worte.
Bewahre das schöne anvertraute Gut.“

aus 2. Timotheus 1,13.14