kurze Andachten für kleine Leute*
Die Gott hat dich lieb Bibel

Die Gott hat dich lieb Bibel

Die Gott hat dich lieb Bibel

Von: Sally Lloyd-Jones
Verlag: Gerth Medien, SCM Verlagsgruppe GmbH, Asslar
Rezensionsexemplar: 8. Auflage 2022
Format: 17 x 19,5 cm, Hardcover, 351 Seiten

Klappentext:
Ein wunderschöner Liebesbrief von Gott
Es gibt jede Menge spannende Geschichten in der Bibel, aber eigentlich erzählen sie alle zusammen eine ganz große Geschichte. Sie handelt von Gottes wunderbarem Rettungsplan für seine Kinder. Und dieser Plan dreht sich von vorne bis hinten um Jesus. Jede einzelne Geschichte flüstert seinen Namen …
Diese außergewöhnliche Bibel lädt dich auf eine Entdeckungsreise ein. Es ist eine wunderschön illustrierte und spannend erzählte Reise durch die größte Geschichte aller Zeiten. Und du wirst herausfinden, dass es auch deine eigene Geschichte ist.
Ein Erlebnis für große und kleine Leser!

Zielgruppe: ab 4/5 Jahre
reine Lesezeit: 3 bis 5 Minuten

Die Kinderbibel enthält 45 Geschichten. In zwei einleitenden Geschichten werden durch fünf Bibelverse grundsätzliche Aussagen der Bibel vorgestellt, sowie kurz zusammengefasst, dass die Bibel eine Geschichte ist – alles läuft auf den Retter hinaus. Dann folgen 20 Geschichten aus dem Alten und 23 Geschichten aus dem Neuen Testament. Die Bibelabschnitte sind angegeben, die als Grundlage für die Geschichten dienen.

Sehr schön ist die kindgerechte Sprache. Wenn schwierigere Begriffe auftauchen, werden diese gut erklärt. Die Autorin erzählt die Geschichten sehr frei und nutzt dazu auch einige Ausschmückungen. Das führt zu „lebendigen“ Geschichten. Der Autorin gelingt es gut, bestimmte Details wegzulassen, andere aber zu erwähnen. Somit wird immer herausgearbeitet, dass die einzelnen Geschichten (des Alten Testaments) auf die große Geschichte hindeuten. Bei den alttestamentlichen Geschichten verweist die Autorin am Ende auch immer auf den Erlöser, der einmal kommen wird.

Die freie, ausgeschmückte Erzählweise, bzw. auch Nutzung ungeeigneter Begriffe, führt leider aber auch zu Aussagen, die theologisch ein falsches Bild wiedergeben. Einige Punkte, dich ich kritisch sehe, möchte ich auflisten:
So wird z. B. durchgehend von „Kindern Gottes“ gesprochen. Gemeint sind wir Menschen als Geschöpfe Gottes. „Kinder Gottes“ sind aber nur solche, die eine lebendige Beziehung zu Gott haben (siehe Johannes 1,12).
Dass der Mensch verantwortlich ist, Buße zu tun, wird nicht erwähnt. Formulierungen wie „die Sünden der ganzen Welt zu vergeben“ (S. 83), oder bei der Vorstellung des Abendmahls: „Wann immer ihr esst und trinkt, denkt daran, dass ich euch gerettet habe.“ (S. 292) können eine „Pauschalerrettung“ suggerieren. Die Grundlage für die Errettung ist natürlich nur und ausschließlich Jesus’ Tod am Kreuz. Dennoch ist der persönliche Glaube an Jesus’ Erlösungswerk wichtig. Jesus hat am Kreuz Sühnung für ALLE Sünden getan, d. h. JEDER Mensch kann im Glauben zu ihm kommen und Vergebung erfahren.
In der Geschichte nach Jesus’ Auferstehung wird leider unpassend von ihm gesprochen. Qualitativ wird der Auferstehungskörper mit dem vorherigen Körper verglichen. Dabei wird der Herr Jesus auf unser menschliches Niveau herabgesetzt: „Jesus hatte einen richtigen Körper, aber dieser Körper war besser als der vorher. Er war durch den Tod gegangen und konnte nicht mehr krank werden oder sterben.“ (S. 321) – Die Bibel bezeugt ganz klar, dass Jesus OHNE Sünde war. Somit konnten auch die Folgen der Sünde (Krankheit und Tod) seinen Körper NICHT treffen.
Weitere Auffälligkeiten sind, dass Jesus als „Prinz“ angekündigt wird (S. 74, 82, 83) und dass Engel als „Krieger des Lichts“ bezeichnet werden.
Stellenweise finde ich die Sprache auch zu „salopp“ und lässt meines Erachtens etwas Ehrfurcht vor der Bibel missen.

Mein abschließendes Fazit fällt gemischt aus: Einerseits finde ich die kindgerechte Sprache und durchgehende Illustrierung ganz gut, auch dass bei den alttestamentlichen Geschichten immer auf den Erlöser hingewiesen wird. Andererseits bin ich aber auch über die theologischen Schwächen enttäuscht. Aus meiner Sicht wäre die Kinderbibel nur nutzbar, wenn man mit den Kindern über die Schwachstellen spricht und diese biblisch korrigiert.
Da für mich die theologische Korrektheit wichtiger als Sprache und Illustration ist, kann ich für diese Kinderbibel keine Kaufempfehlung aussprechen.

Kaufempfehlung: 👎